Wie gehen wir und die Politik damit um.
ESTE/MONSELICE: Gestern, seit Beginn der Pandemie, habe ich erstmals wieder das örtliche Krankenhaus für eine Routineuntersuchung betreten. Seit Januar 2020 bin ich nicht mehr ins Hospital gegangen. Unser Krankenhaus „Madre Teresa di Calcutta“ war ja das Erste, das völlig abgeriegelt wurde. Hier wurden Februar 2020 die ersten beiden offiziellen Covid-Fälle diagnostiziert.

Ich weiß nicht, wie es bei euch abläuft, aber hier gibt es nur mehr einen Eingang, man passiert die Kontrolle. Ohne Termin kommt man nicht rein und nur Minderjährige dürfen Begleiter haben. Man kriegt dann am Arm so ein nettes Bändchen, so wie in den All-Inklusive-Hotels.

Das Krankenhaus in Schiavonia ist derzeit immer noch das einzige Krankenhaus, das hier in der Bassa Padovana, Covid-Patienten aufnimmt. Dies ist so einigen ein Dorn im Auge. Gegner sind sich sicher, dass der normale Krankenhausbetrieb beeinträchtigt wird. Und es gibt auch politische Hintergründe: Derzeit ist im Veneto die Partei Lega Nord, angeführt von Luca Zaia, an der Macht. Das bietet Links-Parteien das Argument, dass die Lega Nord nichts für die Gesundheit ihrer Bürger unternimmt. Deshalb wird vor dem Krankenhaus des öfteren Demos veranstaltet. Wenn es der Inzidenzwert der Covid-Erkrankungen erlaubt (Gestern hatten wir 515 positive Coronafälle). Die Fahnen jedoch der Gewerkschaft rücken nicht von der Stelle.

Persönlich kann ich die reale Situation nicht einschätzen. Alle meine Untersuchungen seit Ende des Lockdowns mache ich regelmäßig. Auch im Bekanntenkreis hat mir niemand etwas Negatives erzählt. Muss aber auch sagen, ich kenn niemand, der in diesem Krankenhaus arbeitet. Und leider, ein Krankenhaus muss für Covid-Patienten zur Verfügung stehen. Wenn nicht hier, wo sollen unsere Patienten gebracht werden? Im Umkreis ist dies das einzige Krankenhaus, das dafür gerüstet ist.
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